Tag der Arbeit: Care-Arbeit ist mehr Wert!

Tag der Arbeit: Care-Arbeit ist mehr Wert!
Tag der Arbeit: Care-Arbeit ist mehr Wert!

Anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai rücken die Grünen Mönchengladbach die gesellschaftlich unverzichtbare, jedoch meist unbezahlte Sorgearbeit in den Fokus. Die systematische Unterbewertung von Care-Arbeit führt zu erheblichen Ungleichheiten und stellt ein zentrales gleichstellungspolitisches Problem dar, das dringender Lösungen bedarf.

Der sogenannte Gender Care Gap in Deutschland beträgt aktuell 44,3 Prozent. Dies bedeutet, dass Frauen täglich durchschnittlich 79 Minuten mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden als Männer. In der Summe verbringen Frauen wöchentlich knapp 30 Stunden mit Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Haushalt und der Pflege von Angehörigen – ohne finanzielle Vergütung, ohne arbeitsrechtlichen Schutz und ohne angemessene gesellschaftliche Anerkennung.

„Care-Arbeit ist ein fundamentaler Wirtschaftssektor, der unsere Gesellschaft am Laufen hält. Die unbezahlten ‚Liebes-Jobs‘ entsprechen etwa einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts, werden aber in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht sichtbar“, erklärt Ilka Bresges, Sprecherin der Grünen Mönchengladbach. „Diese strukturelle Benachteiligung führt zu einer Abwärtsspirale: Weniger Zeit für Lohnarbeit bedeutet weniger Einkommen, weniger Rentenansprüche und ein erhöhtes Risiko für Altersarmut – insbesondere für Frauen.“

Die Mönchengladbacher Grünen fordern daher ein umfassendes Maßnahmenpaket: bessere finanzielle Anerkennung von Sorgearbeit, gezielte Anreize für eine gerechtere Verteilung zwischen den Geschlechtern und den Ausbau unterstützender Infrastruktur. Konkret sprechen sich die Grünen für eine Reform des Elterngeldes mit erweiterten Partnermonaten, steuerliche Entlastungen für pflegende Angehörige und eine Familienpolitik aus, die traditionelle Rollenverteilungen aufbricht.

„Eine gerechte Gesellschaft muss Care-Arbeit endlich als das anerkennen, was sie ist – ein zentraler Wirtschaftssektor, dessen Wertschöpfung sichtbar gemacht werden muss“, so Sarah Schmitt, berufstätige Mutter und Mönchengladbacher Grünen-Mitglied. „Nur wenn wir die systemische Bedeutung der Sorgearbeit anerkennen und entsprechend honorieren, können wir langfristig Geschlechtergerechtigkeit erreichen.“

Die Grünen Mönchengladbach werden das Thema am 1. Mai mit Videos und Informationen auf den sozialen Medien begleiten und stehen am Infostand in Rheydt für Gespräche zur Verfügung. Sie laden alle Mönchengladbacher Bürgerinnen und Bürger zum Dialog für eine gerechtere Arbeitswelt ein.